Pfeffermühle im Test
Testbericht: WMF 06 6709 4500, 19 cm
Das Testmodell aus dem Hause WMF ist schwarz, 19 cm hoch und trägt die etwas sperrige Bezeichnung „06 6709 4500“.
In der getesteten Pfeffermühle verrichtet ein Keramikmahlwerk seinen Dienst, dem WMF den klangvollen Namen „Ceramill“ verpasst hat.
Welche Farben und Größen gibt es?
Die Tabelle zeigt die unterschiedlichen Ausführungen dieser WMF -Pfeffermühle.
Qualität der Verarbeitung
Die Verarbeitung des Testmodells lässt auf den ersten Blick keine Mängel erkennen. Die schwarze Lackierung des Buchenholzkorpus ist hervorragend und offenbart nicht den kleinsten Fehler. Ebenso makellos zeigt sich der Fuß der Pfeffermühle, der außen aus Edelstahl besteht.
Auf dem Mühlenfuß befindet sich ein Aufkleber mit der Typenbezeichnung, der sich bei unserem Testmodell, wie das Foto zeigt, jedoch auf Anhieb rückstandsfrei entfernen lässt.
Hinweise auf den Produktionsort lassen sich leider weder auf der Mühle noch auf der durchaus hübsch gestalteten Verpackung finden. Auf das verbaute Ceramill-Keramikmahlwerk gewährt WMF übrigens eine zehnjährige Garantie.
Kennzeichnung als Pfeffer- oder Salzmühle
Eine Kennzeichnung als Pfeffermühle oder Salzmühle, etwa durch die Buchstaben „P“ oder „S“, sucht man zunächst vergebens. Auf den zweiten Blick lassen sich dann aber ganz unten in der Umverpackung zwei Aufkleber zur Selbstmontage finden. Wer eine entsprechende Kennzeichnung wünscht, muss also selbst Hand anlegen und die Aufkleber auf der Mühle anbringen.
Wer die Mühle für Salz und Pfeffer anschaffen möchte, dem sei zur besseren Unterscheidung das weiße Modell für Salz empfohlen. Weiß und eine andersfarbige Mühle lassen sich deutlich besser unterscheiden als zwei gleichfarbige selbst beklebte Mühlen.
Aufgrund des Keramikmahlwerks ist die Nutzung als Salz- wie auch Pfeffermühle unproblematisch.
Befüllen der Pfeffermühle
Einen klassischen abnehmbaren Mühlenkopf sucht man bei der 06 6709 4500 von WMF vergebens. Stattdessen findet sich oben auf der Mühle ein eingesteckter Deckel, der abnehmbar ist. Darunter verbirgt sich das Pfeffer-Depot.
Abgedichtet wird der Deckel mit einem Gummiring, der leider beim Abziehen zum Verrutschen neigt. Besonders problematisch ist dies nicht, wohl aber nervig.
Vorteilhaft an dieser Verschlusstechnik ist, dass durch die große Öffnung das Befüllen der Mühle sehr einfach ist. Zudem gibt es keine Mahlwerksachse, die – wie bei anderen Modellen – durch Depot und Kopf der Mühle reicht.
Mahlgradeinstellung
Beim Ceramill-Keramikmahlwerk der getesteten Pfeffermühle von WMF ist der Mahlgrad über eine Einstellschraube unterhalb der Mühle stufenlos einstellbar.
Wie schon bei der AdHoc GOLIATH (die über eine ähnlich konstruierte Einstellschraube verfügt) finden wir, dass die Mahlgradeinstellung etwas zu tief im Korpus liegt und gerade mit großen Händen nicht immer einfach zu erreichen ist. Allerdings mildert WMF das Problem ein wenig ab, da der Fuß der Mühle nach unten hin etwas breiter wird.
Gut finden wir, dass das Ceramill-Mahlwerk eine Anzeige besitzt, die dem Nutzer mitteilt, in welche Richtung man für gröberen oder feineren Pfeffer zu drehen hat. Ebenfalls gut finden wir, dass die Grifffläche der Schraube aus Kunststoff gefertigt ist. Dies sieht zwar nicht so edel aus wie die Metalloberfläche der GOLIATH von AdHoc, ist aber deutlich weniger rutschig und besser zu greifen.
Versucht man allerdings, von einem sehr groben Mahlgrad auf einen sehr feinen Mahlgrad umzustellen, zeigt sich ein Problem, dass die WMF mit der GOLIATH teilt: Hierbei können teilweise gemahlene Körner das Mahlwerk blockieren, so dass man trotz Schütteln der Mühle kräftig drehen muss, um die gewünschte Einstellung zu erreichen. Das kann aufgrund der kleinen Grifffläche an den Fingerkuppen schnell schmerzhaft werden.
Die Mahlwerke mit fest vordefinierten Mahlgraden haben dieses Problem grundsätzlich zwar auch, bieten aber eine bessere Grifffläche und Kraftübersetzung, um es zu lösen.
Mahlergebnis
Die getestete WMF steigt auf dem feinsten möglichen Mahlgrad etwas gröber ein, als die Zassenhaus-Mühle im Test, die ebenfalls über ein Keramikmahlwerk verfügt. Der feinste Mahlgrad ist von der Körnung und Gleichmäßigkeit etwa vergleichbar mit dem der AdHoc „GOLIATH midi“.
Auch in den gröberen Stufen haben die WMF und die „GOLIATH midi“ ein ähnliches Problem: Die Art der Mahlgradeinstellung macht es schwierig, repoduzierbare Mahlergebisse zu erhalten. Was die Körnung angeht, schafft es die WMF im Vergleich zu „GOLIATH midi“ minimal gleichmäßiger zu mahlen.
Fazit
Die WMF Pfeffermühle „06 6709 4500“ ist eine besonders leicht zu befüllbare, durchaus solide Mühle. Unter den Mühlen mit Keramikmahlwerk im Testfeld muss sie sich unserer Ansicht nach allerdings der „Frankfurt“ von Zassenhaus geschlagen geben.
Den Ausschlag hierfür gibt die im vergleich unhandlichere Mahlgradeinstellung und der etwas gröbere Einstieg im feinsten Mahlgrad. Weniger schön ist auch die fehlende Kennzeichnung als Pfeffermühle. Die Verarbeitung hingegen ist vorbildlich.